Fester

Fester

Der Weg nach Hause (oder die geheilte Hundeseele)

Hallo! Ich bin Fester und laufe nun schon zwei Jahre auf meinen vier Pfoten. An meine Welpenzeit kann ich mich nur vage erinnern. Ich weiß nur, dass meine damaligen Herrchen wenig Zeit für mich hatten und meine zarte Seele von Tag zu Tag verkümmerte. Wegen Zeitmangel wurde ich von meinem Herrchen zu Frau Meuser gebracht. Die kümmert sich um Boxer wie mich, die in Not geraten sind.

Frau Meuser brachte mich dann ins Pfötchenhotel, um in Ruhe ein neues Heim für mich und meine Seele zu finden. In diesem Hotel kümmerten sich die Pfleger liebevoll um mich. Nur konnten sie einfach kein liebevolles Herrchen für mich sein.

In einer Tierklinik wurde ich ausgiebig untersucht, um zu sehen, was das mit der Knochengeschichte auf sich hat. Die sagten, ich wäre zu schnell gewachsen durch falsche Fütterung. Da noch eine Allergie festgestellt wurde, durfte ich nun auch nicht alles fressen. Stellt euch vor, nicht mal Rindfleisch darf ich fressen! Und dazu kam noch, dass ich einen Hoden von mir in meinem Bauch versteckte, also war ich ein richtig kranker Hund.

Wieder in meinem Hotel angekommen, wurde ich sehr oft von Zweibeinern besucht, die mir ein neues Zuhause geben wollten, aber als sie erfuhren, was ich alles habe und wie viel Arbeit ich mache, sah ich sie seltsamerweise nie wieder. Und so vergingen 8 Monate, bis mal wieder so welche Zweibeiner kamen, um mich kennen zu lernen. Das kannte ich ja schon …… nur die hatten so ein kleines wuscheliges Hundemädchen dabei und wir gingen dann alle vier Gassi. Mann, hat das Spaß gemacht. Ich war sogar im Wasser, weil diese kleine Hundedame mit Freude hinein sprang. Und da wollte ich ja als großer Hund kein Weichei sein und es auch versuchen. Na, das ging schief, ich rutschte ab und tauchte komplett mit dem Kopf unter Wasser. Brhh, war das kalt und es gefiel mir nicht wirklich. Dann kam das Übliche. Ich wurde wieder abgegeben und die drei verschwanden.

Und dann passierte etwas seltsames, die besuchten mich noch mal und wieder durfte ich mit der kleinen Susi – dieses Wuschelwesen auf vier Pfoten – toben und spielen. Und dann, ja dann brachten die mich nicht zurück!! Eh ich mich versah, steckten sie mich in ein großes Auto und fuhren mit mir davon. Glaubt mir, ich war soooo unsicher, als wir dann aus dem Auto ausstiegen und in ein kleines Haus gingen. Dort warteten noch zwei Vierbeiner! Die mauzten aber und bellten überhaupt nicht. Die netten Zweibeiner beobachteten mich und irgendwie fühlte ich, das ist eine Prüfung!! Mir war klar, hey Festi, benimm dich jetzt, dann hast du vielleicht ein neues Heim.
Als ich dann nach mehreren Nächten nicht mehr zurück mußte, fühlte ich auf einmal “ hurra“, ich kann hier bleiben. Na und das war ja auch echt nicht schlecht hier. Ein eigenes Sofa, immer lecker selbst gekochtes Fressen und ein Herrchen, das jeden Tag mit mir Gassi ging.

Doch dann plötzlich sollte ich wieder in dieses Auto, knurr, aber da wollte ich nicht rein. Nein, nicht wieder weg von diesem schönen Ort, die bringen mich bestimmt wieder in dieses Hotel. Aber ich hatte keine Chance. Herrchen nahm mich auf den Arm und packte mich ins Auto. Also ergab ich mich meinem Schicksal.

Nach einer für mich endlos langen Zeit waren wir dann da und die Tür ging auf: Aber was soll ich sagen!!! Wald, Bäume und kein Hotel in Sicht. Hurra, einfach nur Gassi gehen – wuff – auch wenn mir das noch schwer fiel. Denn zu dieser Zeit lief ich noch wie ein alter Opa, weil mir die Gelenke weh taten und ich keine Kondition hatte.
Ich war immer froh, wenn ich wieder auf meinem Sofa liegen konnte. Ich und Gassi gehen, nee danke. Es reichte mir immer einmal am Tag und wenn Herrchen dann mit mir los wollte, stellte ich mich immer schlafend und dachte: ha, jetzt geht er nicht los. Denkste! Frauchen war so gemein und hat mich einfach vom Sofa geschubst, aber Spaß hat es dann doch gemacht.
Es dauerte dann auch nicht mehr lange und ich fühlte, dass ich jetzt ein neues, liebevolles Zuhause habe und es mir richtig gut geht.
Mit meiner Freundin Susi erlebe ich jetzt jeden Tag ein neues Abenteuer. Auch wenn ich Herrchen und Frauchen manchmal viel Arbeit mache, fühle ich, dass sie mich sehr lieb haben.

Das mit der Arbeit passiert ja auch nicht oft, nur dann, wenn ich mal wieder Blödsinn gemacht habe, so wie vor ein paar Tagen.
Da habe ich doch glatt vor lauter Toberei mit Susi einen Moorgraben übersehen und steckte bis zum Hals im Modder. Mann, hatte ich eine Angst. Ich konnte nicht mal mehr bellen, so zitterte ich.
Dann haben mich Frauchen und Herrchen gefunden und befreit. Ich hab vielleicht gestunken!!
Danach mussten mich die beiden baden. Haha, sie sahen dann auch nicht besser aus als ich.
Es kam der Tag an dem ich mit Herrchen zum Tierarzt musste. Dort wurde ich noch einmal gründlich untersucht. Und was soll ich sagen!!! Die sagten doch glatt, mir geht es bestens, kein Lecken mehr meiner Pfoten, kein Humpeln, weil mir etwas weh tat. Alles ok. Ich schaute Herrchen an und der strahlte vor sich hin vor Freude. Als ich damals dort auf der Waage stand, wog ich 27 Kg und sollte noch ein wenig zunehmen, na, man konnte ja auch meine Rippen sehen. Und jetzt ….
Frauchen hat mich richtig gut gefüttert und ich hab bestimmt schon 4-5 Kg zugenommen.
Fühle mich echt prächtig. So richtig zum Bäume ausreißen *grins* und na, das mach ich ja auch. Denn so ein richtig dicker großer Ast ist vor mir nicht mehr sicher 🙂

Also könnte ich kurz sagen: ohne Frau Meuser und Boxer in Not würde es mir heute nicht so gut gehen und meine Seele hätte nicht so ein schönes Zuhause wie ich es jetzt habe.
Wir Hunde würden sagen: sie hatte einen guten Spürsinn.

Danke, Fester

Dieser Hund war glücklicherweise keiner unserer Notboxer.
Es liegen keine Angaben zu diesem Boxer vor.

Beitrag

Der Weg nach Hause (oder die geheilte Hundeseele)

Hallo! Ich bin Fester und laufe nun schon zwei Jahre auf meinen vier Pfoten. An meine Welpenzeit kann ich mich nur vage erinnern. Ich weiß nur, dass meine damaligen Herrchen wenig Zeit für mich hatten und meine zarte Seele von Tag zu Tag verkümmerte. Wegen Zeitmangel wurde ich von meinem Herrchen zu Frau Meuser gebracht. Die kümmert sich um Boxer wie mich, die in Not geraten sind.

Frau Meuser brachte mich dann ins Pfötchenhotel, um in Ruhe ein neues Heim für mich und meine Seele zu finden. In diesem Hotel kümmerten sich die Pfleger liebevoll um mich. Nur konnten sie einfach kein liebevolles Herrchen für mich sein.

In einer Tierklinik wurde ich ausgiebig untersucht, um zu sehen, was das mit der Knochengeschichte auf sich hat. Die sagten, ich wäre zu schnell gewachsen durch falsche Fütterung. Da noch eine Allergie festgestellt wurde, durfte ich nun auch nicht alles fressen. Stellt euch vor, nicht mal Rindfleisch darf ich fressen! Und dazu kam noch, dass ich einen Hoden von mir in meinem Bauch versteckte, also war ich ein richtig kranker Hund.

Wieder in meinem Hotel angekommen, wurde ich sehr oft von Zweibeinern besucht, die mir ein neues Zuhause geben wollten, aber als sie erfuhren, was ich alles habe und wie viel Arbeit ich mache, sah ich sie seltsamerweise nie wieder. Und so vergingen 8 Monate, bis mal wieder so welche Zweibeiner kamen, um mich kennen zu lernen. Das kannte ich ja schon …… nur die hatten so ein kleines wuscheliges Hundemädchen dabei und wir gingen dann alle vier Gassi. Mann, hat das Spaß gemacht. Ich war sogar im Wasser, weil diese kleine Hundedame mit Freude hinein sprang. Und da wollte ich ja als großer Hund kein Weichei sein und es auch versuchen. Na, das ging schief, ich rutschte ab und tauchte komplett mit dem Kopf unter Wasser. Brhh, war das kalt und es gefiel mir nicht wirklich. Dann kam das Übliche. Ich wurde wieder abgegeben und die drei verschwanden.

Und dann passierte etwas seltsames, die besuchten mich noch mal und wieder durfte ich mit der kleinen Susi – dieses Wuschelwesen auf vier Pfoten – toben und spielen. Und dann, ja dann brachten die mich nicht zurück!! Eh ich mich versah, steckten sie mich in ein großes Auto und fuhren mit mir davon. Glaubt mir, ich war soooo unsicher, als wir dann aus dem Auto ausstiegen und in ein kleines Haus gingen. Dort warteten noch zwei Vierbeiner! Die mauzten aber und bellten überhaupt nicht. Die netten Zweibeiner beobachteten mich und irgendwie fühlte ich, das ist eine Prüfung!! Mir war klar, hey Festi, benimm dich jetzt, dann hast du vielleicht ein neues Heim.
Als ich dann nach mehreren Nächten nicht mehr zurück mußte, fühlte ich auf einmal “ hurra“, ich kann hier bleiben. Na und das war ja auch echt nicht schlecht hier. Ein eigenes Sofa, immer lecker selbst gekochtes Fressen und ein Herrchen, das jeden Tag mit mir Gassi ging.

Doch dann plötzlich sollte ich wieder in dieses Auto, knurr, aber da wollte ich nicht rein. Nein, nicht wieder weg von diesem schönen Ort, die bringen mich bestimmt wieder in dieses Hotel. Aber ich hatte keine Chance. Herrchen nahm mich auf den Arm und packte mich ins Auto. Also ergab ich mich meinem Schicksal.

Nach einer für mich endlos langen Zeit waren wir dann da und die Tür ging auf: Aber was soll ich sagen!!! Wald, Bäume und kein Hotel in Sicht. Hurra, einfach nur Gassi gehen – wuff – auch wenn mir das noch schwer fiel. Denn zu dieser Zeit lief ich noch wie ein alter Opa, weil mir die Gelenke weh taten und ich keine Kondition hatte.
Ich war immer froh, wenn ich wieder auf meinem Sofa liegen konnte. Ich und Gassi gehen, nee danke. Es reichte mir immer einmal am Tag und wenn Herrchen dann mit mir los wollte, stellte ich mich immer schlafend und dachte: ha, jetzt geht er nicht los. Denkste! Frauchen war so gemein und hat mich einfach vom Sofa geschubst, aber Spaß hat es dann doch gemacht.
Es dauerte dann auch nicht mehr lange und ich fühlte, dass ich jetzt ein neues, liebevolles Zuhause habe und es mir richtig gut geht.
Mit meiner Freundin Susi erlebe ich jetzt jeden Tag ein neues Abenteuer. Auch wenn ich Herrchen und Frauchen manchmal viel Arbeit mache, fühle ich, dass sie mich sehr lieb haben.

Das mit der Arbeit passiert ja auch nicht oft, nur dann, wenn ich mal wieder Blödsinn gemacht habe, so wie vor ein paar Tagen.
Da habe ich doch glatt vor lauter Toberei mit Susi einen Moorgraben übersehen und steckte bis zum Hals im Modder. Mann, hatte ich eine Angst. Ich konnte nicht mal mehr bellen, so zitterte ich.
Dann haben mich Frauchen und Herrchen gefunden und befreit. Ich hab vielleicht gestunken!!
Danach mussten mich die beiden baden. Haha, sie sahen dann auch nicht besser aus als ich.
Es kam der Tag an dem ich mit Herrchen zum Tierarzt musste. Dort wurde ich noch einmal gründlich untersucht. Und was soll ich sagen!!! Die sagten doch glatt, mir geht es bestens, kein Lecken mehr meiner Pfoten, kein Humpeln, weil mir etwas weh tat. Alles ok. Ich schaute Herrchen an und der strahlte vor sich hin vor Freude. Als ich damals dort auf der Waage stand, wog ich 27 Kg und sollte noch ein wenig zunehmen, na, man konnte ja auch meine Rippen sehen. Und jetzt ….
Frauchen hat mich richtig gut gefüttert und ich hab bestimmt schon 4-5 Kg zugenommen.
Fühle mich echt prächtig. So richtig zum Bäume ausreißen *grins* und na, das mach ich ja auch. Denn so ein richtig dicker großer Ast ist vor mir nicht mehr sicher 🙂

Also könnte ich kurz sagen: ohne Frau Meuser und Boxer in Not würde es mir heute nicht so gut gehen und meine Seele hätte nicht so ein schönes Zuhause wie ich es jetzt habe.
Wir Hunde würden sagen: sie hatte einen guten Spürsinn.

Danke, Fester